Bingens Geschichte reicht bis in die Zeit der Römer zurück, die als erste hier das Rheintal besiedelten. Der ursprüngliche Name der Siedlung war Bingium, keltisches Wort eventuell für „Loch im Fels“, Bezeichnung für die Untiefe hinter dem Mäuseturm, bekannt als Binger Loch.
Alle folgenden Epochen haben ebenso ihre Spuren - und heutige Wahrzeichen - hinterlassen. Zu den bekanntesten zählen der Mäuseturm, die Burg Klopp, die Basilika St. Martin, die Rochuskapelle und der alte Kran, der einst im Binger Hafen die Kähne belud. Bei Bingen durchbricht der Rhein das Rheinische Schiefergebirge und markiert das Tor zum Oberen Mittelrheintal, das heute UNESCO Welterbe ist.
Bekannt wurde Bingen durch die angesehene Ärztin, Gelehrte und Naturforscherin Hildegard von Bingen
Um den sogenannten Mäuseturm auf der kleinen Rheininsel, dem bekanntesten Wahrzeichen Bingens, rankt sich die düstere Legende vom geizigen Bischof Hatto II., der 970 angeblich hier von Tausenden von Mäusen getötet wurde. Das heutige Erscheinungsbild des Turms stammt allerdings aus der Zeit der preußischen Herrschaft.
Burg Klopp auf dem Kloppberg: Zahlreiche geschichtliche Epochen, von der Römerzeit bis zum Zweiten Weltkrieg, haben ihre Spuren an der Festung auf dem Kloppberg hinterlassen. Viele Male zerstört und wieder aufgebaut ist die Burg heute eines der schönsten Wahrzeichen Bingens.
Basilika St. Martin: Grabsteine belegen, dass es bereits im 5. oder 6. Jahrhundert eine christliche Gemeinde in Bingen gegeben hat. Wahrscheinlich in fränkischer Zeit wurde die Pfarrkirche dem heiligen Martin geweiht. Seit 1006 ist St. Martin auch als Stiftskirche belegt, an der zwölf Geistliche unter der Leitung eines Probstes ihren Dienst versahen. Von dem romanischen Kirchenbau zeugen nur noch die Krypta unter dem Chor und der Südwest-Turm. Nach dem großen Stadtbrand von 1403 wurde zunächst das heutige Mittelschiff neu errichtet. Erst nachträglich entstanden die Seitenschiffe, deren nördliches jedoch bereits 1502-1505 durch eine doppelschiffige Halle mit Sterngewölbe ersetzt wurde. Dieser sog. Barbarabau war als eigentliche Pfarrkirche von den übrigen, den Stiftsherren vorbehaltenen Bauteilen getrennt. 1817/18 wurden Stiftsgebäude und Kreuzgang vor dem Westportal abgerissen: der heutige Vorplatz zum Naheufer hin entstand. 1885 fand eine behutsame Restaurierung der Kirche durch den Schöpfer der Rochuskapelle, Max Meckel, statt (Erbauung von Seitenkapellen und Sakristei; Maßwerkgalerien an den Türmen). 1930 von Papst Pius XI. zur Basilika erhoben, fiel die Kirche 1944 weitgehend dem Bombenkrieg zum Opfer.
Nach dem Wiederaufbau folgte eine umfassende Renovierung in den Jahren 1981 – 1988.
ELTVILLE
Das für seinen Weinbau berühmte Zisterzienserkloster Eberbach, dessen Gründung auf Bernhard von Clairvaux zurück geht, war eine der ältesten und bedeutendsten Zisterzienserklöster in Deutschland. Die Anlage zählt mit ihren romanischen und frühgotischen Bauten zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Europas.